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Pferdemedizin - Tierarztpraxis für Pferde

Pferdebeine

Lasertherapie beim Pferd

Bei komplizierteren Wunden mit größerem Ödem, einer suboptimalen Position oder Konfiguration, nach Operationen gegen starke Vernarbungen und bei Sehnenschäden kann durch die Lasertherapie die Heilung deutlich verbessert werden. Gerne beraten wir Sie zu den Einsatzgebieten!

Was ist ein Laser?

Der Begriff „Laser“ steht für „Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation“, was auf Deutsch so viel wie „Lichtverstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung“ bedeutet. 

Normalerweise besteht Licht aus vielen Photonen (Lichtteilchen), die in unterschiedlichen Richtungen und mit verschiedenen Wellenlängen (Farben) ausgestrahlt werden. Ein Laser funktioniert jedoch anders: Hier wird das Licht gezielt erzeugt und verstärkt. Unser Gerät greift dabei auf die patentierte Multiwave Locked System Technologie zurück und kombiniert einen gepulsten und einen kontinuierlichen Lichtimpuls miteinander.

Laserklassen und medizinische Laser

Es gibt verschiedene Arten von Lasern. Einige sind relativ ungefährlich, wie zum Beispiel die handelsüblichen Klasse I Laserpointer, die eine sehr geringe Energie haben. Für medizinische Behandlungen werden jedoch deutlich stärkere Laser verwendet, die sogenannte Klasse-3- oder Klasse-4-Laser. Diese Laser sind sehr intensiv und können Verletzungen verursachen, wenn sie unsachgemäß angewendet werden, besonders für die Augen. Daher dürfen sie nur von geschultem Personal unter sicheren Bedingungen eingesetzt werden. Sogenannte Laserduschen, die sie aus der humanen Physiotherapiepraxis kennen könnten oder freiverkäufliche Lasergeräte bieten nicht genügend Energie für den tiefenwirksamen Einsatz. 

Wirkung von medizinischen Lasern

Medizinische Laser nutzen die besonderen Eigenschaften des Laserlichts, um gezielt biologische Prozesse im Körper zu beeinflussen. Die Wirkung eines Lasers auf das Gewebe wird vor allem durch die Strahlungsstärke (Intensität) und die Dauer der Bestrahlung bestimmt. Die Energie des Lasers wird dabei vom Gewebe aufgenommen und bewirkt verschiedene physiologische Reaktionen, die heilend und lindernd wirken können.

Wenn Laserlicht auf Gewebe trifft, wird es entweder reflektiert, gestreut oder absorbiert – wobei vor allem die Absorption durch das Gewebe entscheidend ist. 

Die absorbierte Energie regt die Zellen des Gewebes an, was verschiedene Effekte zur Folge hat:

  1. Förderung der Durchblutung (Mikrozirkulation): Die Energie des Lasers führt zu einer Erweiterung der kleinen Blutgefäße im behandelten Bereich. Dies verbessert die Mikrozirkulation, also die Blutzufuhr in den kleineren Gefäßen. Eine bessere Blutzufuhr bedeutet, dass mehr Sauerstoff und Nährstoffe zu den Zellen transportiert werden, während Abfallprodukte wie Kohlendioxid schneller abtransportiert werden. Dies unterstützt die Heilung und Regeneration von Gewebe.

  2. Schmerzlinderung: Der Laser kann dazu beitragen, Schmerzen zu lindern. Dies geschieht durch mehrere Mechanismen: Einerseits wird die Schmerzempfindlichkeit der Nervenenden im bestrahlten Bereich gesenkt. Andererseits können Entzündungsprozesse, die oft mit Schmerzen verbunden sind, reduziert werden, da Laserlicht entzündungshemmende Wirkungen hat. Der Laser kann Entzündungsmoleküle im Gewebe hemmen, die normalerweise zu Schwellungen und Schmerzen führen.

  3. Entzündungshemmung: Die Bestrahlung mit Laserlicht kann den Entzündungsprozess im Gewebe regulieren. Durch die erhöhte Blutzirkulation werden Entzündungsprodukte schneller abtransportiert. Zudem wird die Produktion von entzündungshemmenden Molekülen im Gewebe angeregt, die den Entzündungsprozess abschwächen.

  4. Beschleunigung der Wundheilung: Die gesteigerte Zellaktivität führt zu einer schnelleren Wundheilung. Laserlicht regt die Zellteilung und die Produktion von Kollagen und Proteinen an. Kollagen ist besonders wichtig, da es ein wesentlicher Bestandteil des Bindegewebes ist und bei der Heilung von Wunden eine zentrale Rolle spielt. Eine schnelle Bildung von Kollagen und die Verstärkung des Bindegewebes fördern die Heilung und die Regeneration von verletztem Gewebe, wie beispielsweise bei Sehnen-, Bändern- oder Hautwunden.

  5. Reduktion von Schwellungen: Durch die verbesserten Stoffwechselprozesse und die gesteigerte Blutzufuhr können Schwellungen in verletztem Gewebe zurückgehen. Der Laser hilft dabei, überschüssige Gewebsflüssigkeit (Ödeme) schneller abzutransportieren, was eine erhebliche Linderung bei Schwellungen und damit verbundenen Beschwerden bringt.

  6. Wundheilung bei Narbengewebe: Lasertechnologie kann auch bei der Behandlung von Narbengewebe sehr effektiv sein. Der Laser unterstützt die Umstrukturierung von Kollagenfasern, was dazu beiträgt, dass Narbengewebe weicher und flexibler wird. Dies ist besonders wichtig bei der Behandlung von Narben nach Operationen oder bei chronischen Wunden, da es den Heilungsprozess beschleunigt und das Gewebe elastischer macht.

Durch all diese Effekte auf die Zellen und Gewebe kann der Laser eine positive und tiefgreifende Wirkung auf den Heilungsprozess haben und wird oft bei der Behandlung von chronischen Schmerzen, Sehnen- und Muskelverletzungen sowie Entzündungen eingesetzt.

Die Behandlung mit dem Laser dauert nur wenige Minuten und kann flexibel direkt bei Ihnen am Stall durchgeführt werden. Wie häufig die Behandlung nötig ist, hängt vom individuellen Krankheitsbild Ihres Pferdes ab.

 

Wir beraten Sie gerne zur Lasertherapie!

Gemeinsam mit Dr. Theresa Greiser und ihrem Team bieten wir im tierärztlichen Rehazentrum Equi-Kur in Alt-Madlitz modernste Diagnostik und Therapie an. Ob für eine kurzfristige Diagnosestellung oder eine längerfristige stationäre Behandlung – hier hat man ein fachlich geschultes Auge auf Ihr Pferd und schafft die optimalen Rahmenbedingungen, ganz individuell.

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